Milkmaid´s

DIE GESCHICHTE DES MILCHMÄDCHENS MARIE

 

Natürlich gibt es eine Geschichte zum Gin. Eine sehr persönliche.

Der Name des Milchmädchens ist Marie Muny. Geboren im April 1877, kam sie als junges Mädchen zu Ihre Großeltern Friedrich und  Anna Maria auf den Hof ins kleine Dörfchen Obereggenen. Es war beschlossene Sache, dass sie später den Hof übernehmen sollte, da Sohn Johannes (*1855) – ihr Onkel –  ein »Stoffel« war und keine Lust hatte zu heiraten und Verantwortung zu übernehmen. 
Marie entwickelte sich zu einer ausgesprochene Schönheit und wurde als »schöne Markgräflerin« oft in Büchern und vor allem auf Postkarten abgebildet. Auch das Etikett einer Nudelverpackung zierte sie.

Noch heute findet man in Antiquariaten die bekannten Postkarten von ihr.

 

 

Eines Tages – Marie war mittlerweile verlobt und wollte heiraten – wurde sie beim Melken von einer Kuh getreten. Die Wunde infizierte sich und – laut Erzählungen – erkrankte sie an Wundstarrkrampf, an dem sie nur wenige Tage später qualvoll mit nur 21 Jahren am 24. 9. (?) 1898 verstarb. 

Bei der Beerdigung legte ihr Bräutigam ein kleines Sträußchen aus Stoff-Maiglöckchen auf ihr Grab. Dieses Sträußchen lag noch Jahrzehnte auf dem Dachboden meiner Familie.
Da die Nachfolge des Hofes nun wieder offen war, wurde »Stoffel Johannes« gezwungen zu heiraten. Im Alter von 49 Jahren bekam er nach dem Stammhalter Hans als zweites Kind im Jahre 1904 das Töchterchen Anna Maria (später wurde als Nachzügler noch das Nesthäkchen Friedel geboren).

 

 

Mariele, wie Anna Maria liebevoll genannt wurde,  war meine heiß geliebte Oma väterlicherseits. Sie erzählte mir schon als ich noch ein kleines Kind war, immer die Geschichte ihrer Cousine, der »Schönen Markgräflerin«, die sie nie kennengelernt hatte. Von meiner Oma bekam ich als Jugendliche eine  Postkarte von Marie, die sie viele Jahrzehnten aufbewahrt hatte,  und die nun schon seit vielen Jahren in meinem Besitz ist.
Den Milkmaid's Gin widme ich dem viel zu früh verstorbenen »Milchmädchen« Marie und meiner wundervollen Oma Mariele.
Wäre die Geschichte wie von meinen Ur-Urgroßeltern geplant verlaufen, säße ich heute nicht hier. 

Das Schicksal scheint es gut mit mir zu meinen.

Sabine